Hier
werden Inhalte der verschiedenen Schulen vorgestellt, wie bei ihnen
der Vorgang von Sterben, Tod und Wiedergeburt verstanden wird.
Natürlich kommt es
in der Praxis dabei auch zu Vermischungen. So findet man einerseits zum Beispiel
Theravada-Buddhisten, die sich mit dem Tibetischen Totenbuch befassen und andererseits gibt es
Anhänger des Tibetischen Buddhismus, denen die hier beschriebenen Prozesse nur wenig
oder mit leichten Unterschieden bekannt sind.
Sichtbar
werden die unterschiedlichen Auffassungen etwa bei Fragen der Organspende
und der Autopsie. Insgesamt wird die Organsspende von vielen Buddhisten
als positiv bewertet, da sie zum Nutzen anderer Lebewesen
ausgeführt wird.
Allerdings gibt es gerade im Tibetischen
Buddhismus einzelne Richtungen, die einer Organspende nur unter
Vorbehalt zustimmen, da sie leicht die subtilen Prozesse zum Zeitpunkt
des Todes stören kann. Diese Störung wirkt sich dann möglicherweise
negativ auf den Zwischenzustand des Verstorbenen aus. Hinzu kommt, dass
die Organspende nicht selten noch bei lebendigem Leib unter Beigabe von
starken Schmerzmitteln durchgeführt wird.
Aus Rücksicht auf die subtilen
Prozesse beim Sterbevorgang sollte der Leichnam vor allem im
Tibetischen Buddhismus nach Möglichkeit drei Tage völlig
störungsfrei gelassen und sogar noch nicht einmal berührt werden. Wenn
dies aufgrund der räumlichen Gegebenheiten nicht möglich ist, wäre
es gut, zunächst den Scheitel des Verstorbenen ganz sacht mit einer
Repräsentation der Buddhas (z.B. einem Bild oder Text) zu berühren,
bevor der Verstorbene angefasst wird.
In anderen buddhistischen Richtungen wird dieser Zeitraum kürzer angesetzt, aber auch dort bin ich
vielfach auf die Ansicht gestoßen, dass es dem Verstorbenen durchaus von
Nutzem ist, wenn der Körper zunächst in Ruhe gelassen wird und an seinem
Totenbett noch einige Zeit lang bestimmte Texte rezitiert
werden.
Tibetischer Buddhismus
Theravada-Buddhismus
Tibetisch-Bön